Montag, 30. September 2013

Kindergeld..

Hmm... also was haben wir hier?!


Interessen? Also, eigentlich irgendwie alles. Nur, dass ich nicht alles kann, bzw. nicht zu allem Zeit und Lust hab. Ich lese gern. Aber ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal ein Buch in der Hand hielt. Ich male auch ganz gern und gelegentlich auch gut (je nach dem wen man fragt), aber auch hier könnte ich kein Datum angeben, das nicht direkt mit dem Kunstunterricht zu tun hatte, an welchem ich freiwillig einen Stift oder einen Pinsel zum Malen in die Hand nahm.
Backen? Also das könnte ich ja glatt hinschreiben. Das tu ich nicht nur sehr gerne, sondern ich mach es auch gelegentlich. Und ich hab sogar einige Opfer...äh... ich meine Verkoster, die bezeugen können, dass man es essen kann. Mehr als einmal.

So, eigene Bemühungen um einen Platz?
Eigentlich schon, wenn auch noch nicht so wirklich. Also mein Onkel ist Bäcker. Aber nicht so ein "Tüte auf, drübber, fertisch!- Bäcker", sondern so richtig handwerklich, mit Teig gehen lassen, von Hand kneten und formen. Und selbstgemahlenem Mehl aus dem vollen Korn. So ein richtiger Bäcker eben. Ok, inzwischen ist seine Bäckerei so erfolgreich, dass er nur noch selber in die Backstube geht,  wenn es um irgendeinen Werbefilm o.ä. geht. Für den Rest, hat er seine "Sklaven".
Als ich neulich da war, schien seine Freundin doch erstaunlich daran interessiert, dass ich dort mal ein Praktikum machen sollte. Hat mir schon die Leute vorgestellt und die Utensilien. Die bezahlen ihren Mitarbeitern sogar eine Rückenschule, damit sie die Getreidesäcke stemmen können. Ob ich das mache weiß ich zwar noch nicht, aber so leer wie die Zeilen bis hier sind, will ich das auch nicht stehen lassen.

Das sieht doch richtig gut aus, dieser Zettel. Als hätte ich einen Plan, was ich aus meinem Leben machen will. Dabei wollte ich doch so gerne wiederholen :(

-------- Einige Zeit später -----------

So, jetzt war ich bei der Beraterin. Eigentlich ganz nett. Hat meine Daten aufgenommen und meine Zeugniszensuren in den PC eingetippt. Und einen Test hat sie mir empfohlen. Ganz neu und anscheinend für Abiturienten gedacht, die keinen Plan haben. Also für mich. Warum gibt es diesen Psycherl-Test erst jetzt?
Na dann, probiern wir ihn mal aus.

(...)

Typisch. Der Test empfiehlt mir einen handwerklichen Beruf, der im Idealfall etwas mit Musik zu tun hat. An dieser Stelle einmal kurz ein Wort an die Leute, die sich solche Tests ausdenken:
NUR WEIL MAN EIN ISTRUMENT SPIELT UND NOTEN LESEN KANN (oder auch nicht) HEIßT DAS NOCH LANGE NICHT, DASS MAN EINEN BERUF MACHEN MÖCHTE, IN DEM MUSIK VORKOMMT!
So!
Was haben wir noch? Oh, das hört sich gut an: Praktisch-technisches Verständnis, Räumliches Denkvermögen, Grammatik und Wortschatz, Logisches Denken, Kreativität... In diesen Punkten habe ich mehr Punkte erreicht, als der Durchschnitt. Das ist doch mal was. Gedächtnis wäre wahrscheinlich auch noch dabei gewesen, wenn ich diese Aufgabe auf dem iPad hätte lösen können, aber so fortschrittlich sind wir dann ja doch noch nicht...

Selbstvertrauen/ Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit, Team- und Kritikfähigkeit hingegen sind nur sehr, sehr, sehr knapp dargestellt. Das sollte ein potenzieller Arbeitgeber lieber nicht sehen. Also ignorieren.

Der zweite Termin bei meiner Beraterin ist dann Ende des Monats.

--------- Ende des Monats --------

*Hust, Kotz und Würg*
Soll heißen: Ich bin krank. Na, doll!
Okay, heißt wohl, dass sie sich den Test ohne mich anschauen kann. Hoffe sie ist nicht allzu sauer auf mich, dass ich sie versetz.
Oh, eine Nachricht.
Das Ergebnis überrascht sie nicht und sie würde mir bei Bedarf bei der Suche nach einem Platz helfen.
Hilfe? Ich will ja zu meinem Onkel, er weiß das, ich weiß das. Und wir beide wissen, dass das erst was wird, wenn ich einen Führerschein habe. Und den habe ich nicht. Konnte mich einfach noch nicht dazu durchringen zur Anmeldung zu gehen. Meine Mutter meint, das müsse ich schon alleine machen. Aber ich weiß ja auch noch gar nicht zu wem ich gehen würde, wenn ich würde. Bis vor ein paar Monaten war ich schließlich noch der festen Überzeugung, niemals (!) einen Führerschein zu machen.
Und ansonsten hat sie mir ja schon die Stellen gezeigt, die für dieses Jahr noch frei sind: Keine.
Aber ich werde sicher auf ihr Angebot zurückkommen... irgendwann...

-------- September --------
Oh, nein!

Samstag, 28. September 2013

Kindergeld.

"Und, wenn ihr euer Abi-Zeugnis in der Hand haltet, dann geht ihr am Montag darauf zum Arbeitsamt und meldet euch arbeitslos."
So, oder so ähnlich hat unser Jahrgangsleiter sich vor etwas über einem Jahr ausgedrückt. Aber ich hatte es mir gemerkt.
Entgegen der landläufigen Meinung hielt ich es dann auch tatsächlich einige Monate später in den Händen. Mein Abi. Und zu dieser landläufigen Meinung zählte neben der Überzeugung von fast allen meiner Lehrer auch die meiner Eltern und Geschwister, welche sich beinahe auf gruselige Art und Weise einig waren, dass ich "mit dieser Einstellung" nie mein Abi schaffen würde. Ok, ich muss mich auch dazu zählen. Ich wollte eigentlich meinen Kindern, insofern da mal ein Mann für Kinder komme, später mal mit gutem Gewissen erzählen, dass ich mein Abi nicht geschafft hätte, weil ich meine Einstellung gegenüber "Verantwortung", "Hausaufgaben", "Anwesenheit" etc. nicht ändern wollte.
Und jetzt? Jetzt kann ich ihnen nur erzählen, dass man trotzdem sein Abi schaffen kann. Selbst wenn man erst am Morgen der Prüfung anfängt zu lernen. Und dass sich Lernen manchmal gar nicht auszahlt, und man dann nur der verschwendeten Zeit hinterher trauert.
Echt, ein klasse Vorbild, was ich da abgebe. Bildungspolitik sei dank!
Aber ok, der Plan war ja: Hast du Abi, gehst du Arbeitsamt.
Was ich natürlich getan ab... also... irgendwann. Ja, es war nicht unbedingt DER Montag darauf. (War auch gar nicht möglich, da ich mein Zeugnis zu dem Zeitpunkt noch gar nicht hatte.) Aber ich war da.

Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet. Als ich meine Mutter dazu befragte, meinte diese nur, dass dort schon Leute sein, die dafür bezahlt würden, mir zu helfen.
Na dann.
Ich geh also die Treppe hoch, öffne die Tür, suche den Schalter für die Anmeldung und bäm! Ich stehe kurz vor dem Zusammenbruch.
Da fragt die mich doch glatt, was ich will.
"Hallo??? Wenn ich wüsste, was ich will, wär ich nicht hier!", schießt es mir durch den Kopf.
Noch bevor ich in den Tränen ausbrechen kann, hilft mir allerdings meine Freundin, die, aus mir nach wie vor nicht ersichtlichen Gründen, mitgekommen war:
"Du willst einen Ausbildungsplatz. Oder willst du ungelernt arbeiten?"
"Ja, was weiß ich. Meine Mama hat mir gesagt, die wissen schon was ich machen soll", denke ich.

Das muss man sich echt mal reinziehen. Und so einem unselbstständigen Wesen gibt man einen Abschluss und lässt es auf die Arbeitswelt los. Doch weiter im Text.

"Dann brauchen sie einen Termin bei der Berufsberatung ("Oh, davon hab ich schonmal gehört"), aber die Betreuerin für die Abiturienten hat grade keine Zeit/ hat Urlaub/ ist krank (irgendwas davon war's bestimmt). Der nächste Termin ist am ******Piep****** um *****Piep****** Uhr. Hier haben Sie einige Unterlagen zum Ausfüllen."

Beamte...

Dienstag, 24. September 2013

Führerschein bestehen (Part I)

Tag 1 meiner praktischen Lkw-Ausbildung und ich höre meinen Fahrlehrer sagen:
"Bisher ist mir kein Fahrschüler für C1 (Lkw bis 7,5t) durch die Prüfung gefallen."
Heute war die besagte Prüfung und mein Fahrlehrer darf noch heute sagen:
"Bis heute ist mir kein Fahrschüler für C1 durch die Prüfung gefallen."

Bis heute...

Ja, ich habe seine Statistik auf glänzende Art und Weise zerstört. Und das mit einem Fehler, dem man nicht mal einem Fahranfänger in seiner zweiten Fahrstunde hätte verzeihen können: Ich habe vergessen die Handbremse anzuziehen.
Den Wagen, den ich bis dahin ganze 15 Meter rückwärts an eine Rampe befördert hatte, rollte zurück und der Prüfer hatte nach geschätzten 5 Minuten seine Pflicht getan. Ich war durchgefallen.

Mein Lehrer, der nun seinen Standartspruch umändern müsste in:
"Bisher haben so gut wie alle diese Prüfung bestanden",  "Bis auf eine, haben bisher alle diese Prüfung bestanden" oder "Bisher ist mir kein FahrschülER für C1 durch die Prüfung gefallen" wobei er bei letzterem natürlich nur die männlichen Beteiligten einschließe. Nun ja, er ärgerte sich wohl als Erstes, da er als Erstes erkannte, dass ich durchgefallen bin. Ich brauchte für diesen Schritt verhältnismäßig lang, obwohl mir natürlich bewusst war, dass es zu Ende ist, sobald ich etwas berühre. Abgesehen von der Straße natürlich. Und eventuell noch einem Kantstein, den der Prüfer mir verzeiht.
Aber rückwärts gegen 'ne Mauer zu fahren, vor allem, da das auch nicht die leiseste Situation darstellt (jetzt mal abgesehen von meinem fluchenden Lehrer), wäre das auch nicht so leicht zu vertuschen gewesen.
Was ich im Moment bereue ist eigentlich nur, dass der Prüfer echt nett zu sein schien und mir vielleicht sogar einen Patzer beim rückwärtigen Einparken oder um eine Kurve fahren, hätte verziehen. Da er laut mehrerer Fahrlehrer eher darauf achtet, das der sonstige Verkehrsfluss gut beobachtet wird (Spiegel, Schulterblick etc.). Außerdem kannte er sich in dem Prüfungsgebiet wohl gar nicht mal so gut aus, so wie ich.
Wir hätten uns also sicher gut verstanden, wenn wir gefahren wären.
Wenn...

Ich ärgere mich im Moment mehr, als ich eigentlich will, daher gehe ich jetzt mit meiner Mama in den Wald, Pilze suchen. So als eine Art Stressbewältigungs-Therapie.

Donnerstag, 12. September 2013

Trecker fahrn...

Kommt Bauer Heins auf den Hof von Fritzchens Familie.
Da alle ausgeflogen zu sein scheinen, fragt er Fritzchen:
"Hey, Fritzchen. Wo ist den dein Vater?"
Darauf Fritzchen: "Vom Trecker überfahren!"
"Oh, nein. Das ist ja schrecklich", entgegnet Heins, "und deine Mutter?"
"Die ist auch vom Trecker überfahren!"
"Oh, Fritzchen, das tut mir aber leid. Aber wer passt denn auf dich auf? Wo ist denn deine Schwester?
Fritzchens Antwort: "Die wurde vom Trecker überfahren."
"So ganz alleine. Was machst du denn hier?", hackt Bauer Heins nach.
Worauf Fritzchen meint:
"Trecker fahrn!"
Und das will ich auch!
Also nicht, dass ich jetzt Fritzchens Familie überfahre...oder meine.
Naja, und eigentlich ist es ja eher Lkw fahren.

Ich finde es extrem cool, wenn Frauen Lkw fahren. Es sieht einfach richtig gut aus. Ich weiß echt nicht, welches Zentrum in meinem Hirn da irgendwie einen Schlag weg bekommen hat, dass ich so denke, aber in meinem Augen ist eine Frau, die Lkw fährt, stark. Ok, solange sie im Lkw sitzt. Ich durfte schon zwei mal mit solchen Frauen fahren. Sie sahen echt gut dabei aus. So gut wie man eben bein Fahren aussehen kann... :)
Wie auch immer. Ich wollte auch so aussehen, und da mein Vater ein Verkaufsmobil auf die Wochenmärkte fährt, hatte ich sogar einen guten Grund, diese Führerscheinklasse mit anzumelden. Und am 24. ist es dann soweit. Da habe ich meine Lkw-Prüfung. Und ich saß bisher noch kein einziges Mal am Steuer. Das kann ja was werden; ist aber doch auch schön, wenn der Fahrlehrer solch ein Vertrauen, oder nennen wir es Gutglauben, in einen Schüler hat. Er muss ja schließlich mit mir fahren ;)

Kurz danach wird dann noch mal ein sehr wichtiger Termin anstehen, aber davon dann mehr, an entsprechender Stelle.