Montag, 16. Dezember 2013

Thursday

Donnerstag wurde die letzte Hoffnung mit Füßen getreten.

Der 24. Oktober 1929, besser bekannt als der Schwarze Donnerstag, beschreibt das Datum, an welchem viele Anleger in Amerika infolge des sinkenden Dow-Jones-Index in Panik gerieten... und naja, es endete mit einem der bedeutendsten Ereignisse des Jahrhunderts: dem Börsencrash. Warum sollte also in einer solchen Woche auf den Donnerstag etwas positives geschehen?! Eben.

An diesem Tag stand ein bedeutsames Treffen in Hannover an. Ein Treffen zu dem wir geladen waren. Vor Gericht.
Wir hatten die Familienkasse "verklagt", da sie Kindergeld zurückgefordert hatten, bzw. einbehalten hatten für Monate, in denen wir ganz klar Beweise vorbrachten, die unsere Ansprüche geltend machten. (Mehr dazu findet ihr in den Posts Kindergeld., .. und )

Wir fuhren also an besagtem Donnerstag nach Hannover.
Am Gericht angekommen trafen wir auf unseren Vertreter, kein Anwalt, da es ja keine klassische Verhandlung war, sondern ein Steuer-Fuzi. Der entschuldigte sich erst einmal dafür, dass er uns unterstellt hatte die Wahrheit zu unterschlagen. Speziell der Zeitraum, für den die Familienkasse das Geld ZURÜCKforderte, war strittig. In dieser Zeit hatte ich nämlich meinem Vater geholfen. Der hatte sich im Herbst verletzt und konnte nicht mehr lange stehen (sehr schlecht für jemanden, der an einem Marktstand steht). Also fuhr ich jede Woche nach Hamburg, am Anfang nur für so klassische Praktikantentätigkeit, also quasi Botengänge, später war ich als Verkäuferin tätig, nahm Bestellungen auf und packte sie zusammen. Daher nannten wir diesen Teil meine Praktikums-Zeit. Da ich aber die erste Langzeitpraktikantin meines Vaters war, wussten wir nicht welche rechtliche Grundlage es dafür gibt. Also den Praktikanten anzumelden, speziell für die Versicherung und das Arbeitsamt wichtig. Unsere Steuerberaterin hat uns davon nichts erzählt. Daher hatten wir offiziell keinen Nachweis für diese Zeit, während wir als Beweise Zeugenaussagen von meinen damaligen Kollegen, anderen Markthändlern und Kunden hatten. Das war zwar für unseren Gerichtsvertreter in Ordnung, aber nicht für den Richter und natürlich nicht für den Vertreter der Familienkasse.
Ich wurde dann sogar noch mal vorgeladen, d.h. ich musste mich direkt vor den Richter setzen, so wie im Fernsehen, nur da ich nicht  wirklich vor Gericht stand, musste ich nichts beeiden oder die Wahrheit sagen (auch wenn das natürlich von Vorteil wäre, so der Richter ;)).

Wie auch immer, es endete damit, dass wir zwar Recht hätten, dass es ungerecht sei, das Geld erst zu erhalten und in dem Glauben zu stehen, dass unsere Angaben korrekt wären. Gleichzeitig sollten wir aber froh sein, dass die Familienkasse ihren Fehler (die Überzahlung) so früh bemerkt hat. Die Summen über die sonst an dieser Stelle gestritten würde, wären in 5-stelliger Höhe oder mehr. Man einigte sich auf eine Art Ausgleich, in dem die Kosten geteilt wurden und so durften wir wieder nach Hause fahren.
Jey! :/
Donnerstag.


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